IM KINOSAAL
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Mit: Antonia Alessia Virginia Beeskow, Gregor Darman, Dominik Geis, Alexandra Gruebler, Lukas Heerich, KOIR, Lilli Lake, Aylin Leclaire, Stefan Schneider, Gerhard Stäbler & Kunsu Shim, Nikolai Szymanski, Julian Westermann und DECHA.
Das Jahr 2025 ist für die Kunsthalle Düsseldorf ein ganz besonderes, denn es steht im Zeichen des Abschieds. Abschied vom markanten Betonkubus am Grabbeplatz, der ab April 2026 umfassend saniert werden soll und für etwa drei Jahre seine Türen schließt. Es ist aber auch ein (temporärer) Abschied von den zahlreichen Nachbar*innen – dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, der Buchhandlung Walther König, dem Kom(m)ödchen und dem Salon des Amateurs – der räumlichen und kulturellen Nähe, die das Haus über Jahrzehnte geprägt hat.
Mit der Ausstellung IM KINOSAAL richten die Kunsthalle Düsseldorf nun ihren Blick auf ihre audiovisuelle Nachbarschaftsgeschichte. Düsseldorf ist international bekannt für seine prägende Musik- und Soundkultur, die eng mit der Bildenden Kunst verbunden ist. In den 1970er-Jahren trugen Bands wie Kraftwerk, Neu! und La Düsseldorf entscheidend zur Entstehung elektronischer Musik bei und beeinflussten Generationen von Musiker*innen weltweit. Punk, Kraut und Neue Deutsche Welle mit Bands wie DAF, Die Toten Hosen oder Fehlfarben hatten ihre Wurzeln in der Undergroundkultur rund um die Künstler*innenkneipe Ratinger Hof auf der Ratinger Straße. Der Ratinger Hof war auch Treffpunkt für Künstler*innen, die in der um die Ecke liegen- den Kunstakademie Düsseldorf studierten oder unterrichteten. Auch in den darauffolgenden Jahrzehnten blieb die Stadt eine zentrale Anlaufstelle für experimentelle Klangkunst, Punk, New Wave und Techno.
Während die Soundgeschichte der 1970er- und 1980er- Jahre in Düsseldorf bereits in diversen Ausstellungen, Publikationen und Symposien umfangreich besprochen und gewürdigt wurde, widmen wir uns nun vor allem den Entwicklungen seit 2000 und dem aktuellen künstlerischen Geschehen: von der Kunstakademie Düsseldorf, deren Lehrende und Studierende seit Jahrzehnten interdisziplinär und kollaborativ mit Klang, Sound und Musik arbeiten, bis hin zum Salon des Amateurs, der 2004 von den ehemaligen Akademie-Studenten Aron Mehzion, Detlef Weinrich und Stefano Brivio in der Kunsthalle eröffnet wurde. Als Künstler*innenbar und kultureller Treffpunkt hat der Salon weit über die Stadt hinaus Bedeutung erlangt und ist bis heute ein zentraler Ort für den Austausch zwischen Künstler*innen und ein Raum für künstlerisch-musikalische Auseinandersetzungen.
Auch die Kunsthalle selbst, als Ort für Experimente und interdisziplinären Austausch, war immer wieder Bühne für Performances, Konzerte und die Verschmelzung von Sound und Bildender Kunst. Die Ausstellung IM KINOSAAL reiht sich damit ein in eine lange Reihe von Projekten und Formaten wie düsseldorf sounds (2007), Kunsthalle BÜHNE (2011 – 2014), time_based_academy (2015 – 2016) oder Conrad Schnitzler – „Manchmal artet es in Musik aus“ (2022), die exemplarisch für diese Geschichte stehen.
Titelgebend und zugleich zentraler Ort der Ausstellung IM KINOSAAL ist der wohl eindrucksvollste Raum der Kunsthalle: der Kinosaal. Rund 12 Meter hohe Decken und eine 17 Meter breite Stirnwand verleihen dem Raum eine imposante und erdrückende, zugleich aber erhabene Atmosphäre – ein Raum, der die Wahrnehmung herausfordert und damit den räumlichen Ausgangspunkt der Ausstellung bildet. Mit einer wandfüllenden Projektion und einer raumgreifenden Soundinstallation verwandelt er sich über 13 Wochen hinweg in ein monumentales, sich stetig wandelndes Kino. 13 Künstler*innen nutzen dieses Setting für jeweils eine Woche als Bühne für audiovisuelle Experimente, Erlebnisse und Interventionen. Sie machen die Verbindung von Kunst und Sound in unterschiedlichsten Formen erfahrbar: von installativer Klangkunst über (Musik-)Videos und digitalen Kompositionen bis hin zu performativen Formaten oder öffentlichen Proben.
Die eingeladenen Künstler*innen sind zentrale Protagonist*innen der aktuellen und sich stetig wandelnden Kunst- und Musikszene Düsseldorfs. Geprägt von kollektiven Arbeitsweisen, dem Verschwimmen von Genregrenzen und einem Dialog zwischen den Generationen, ist die Ausstellung eine Momentaufnahme des aktuellen musikalisch-künstlerischen Geschehens.
Eine besondere Rolle in der Ausstellung kommt auch dem Salon des Amateurs zu, der 2024 sein 20-jähriges Bestehen und damit auch eine 20-jährige, inspirierende Nachbar*innenschaft mit der Kunsthalle Düsseldorf feierte. Bekannt für sein exzellent kuratiertes Musikprogramm, brachte er über die Jahre viele bekannte Musiker*innen, DJs und Produzent*innen hervor. Künstler*innen wie Lena Willikens, Jan Schulte (Bufiman), Stabil Elite oder Detlef Weinrich (Tolouse Low Trax) und Labels wie Themes For Great Cities, TAL, Candomblé oder Offen Music haben hier ihre Heimat. Der Sound der Stadt im Bereich elektronischer Musik wurde maßgeblich durch den Salon des Amateurs geprägt und wahrgenommen, und er ist auch heute noch Treffpunkt für Künstler*innen und Studierende der Kunstakademie und weit über die Stadt hinaus bekannt.
In enger Zusammenarbeit mit dem Team und den vielen Protagonist*innen, die den Salon über die Jahre begleitet haben, ist eigens für die Ausstellung auf der Empore der Kunsthalle eine Rückschau auf zwei Jahrzehnte Salon entstanden – als Archiv, Erinnerungsraum und Hommage an einen Ort, an dem kreativer Austausch, Nachbar*innenschaft und Nachtleben seit jeher ineinandergreifen. Plakate, Flyer, Fotos und Videos bilden ein subjektives Archiv, das die kulturelle Bedeutung des Salons für das Umfeld der Kunsthalle vielstimmig einfängt.
Timetable
7. – 15.6.: Alexandra Gruebler
17. – 22.6.: Stefan Schneider
24. – 29.6.: Gerhard Stäbler & Kunsu Shim
1. – 6.7.: Dominik Geis
8. – 13.7.: KOIR
15. – 20.7.: Antonia Alessia Virginia Beeskow
22. – 27.7.: Lukas Heerich
29.7. – 3.8.: Lilli Lake
5. – 10.8.: Nikolai Szymanski
12. – 17.8.: Julian Westermann
19. – 24.8.: Gregor Darman
25. – 31.8.: Aylin Leclaire
2. – 7. 9.: DECHA
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Vermittlungs- und Rahmenprogramm aus Konzerten, Performances und Talks begleitet.
Bilder

Antonia Alessia Virginia Beeskow studierte Archäologie an der Universität zu Köln, Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und im Zweitstudium den Master Klang und Realität am Institut für Musik und Medien Düsseldorf. Sie ist Preisträgerin des Förderpreises 2023 des Landes Nordrhein-Westfalen in der Sparte Musik. Ihr Hörstück „Ecce Sigh! Siren calls, still I feel the same“ wurde 2024 mit dem Karl-Sczuka-Förderpreis ausgezeichnet. Als Künstlerin, Sound Designerin und Performerin arbeitet Beeskow interdisziplinär in den Bereichen Hörspiel, Klangkunst, Performance, Tanz sowie am Theater im deutschsprachigen und internationalen Raum.
In der Soundinstallation Un ménage de sorcières reagiert Beeskow auf die brutalistische Architektur der Kunsthalle Düsseldorf mit Mitteln der musique concrète, eine Form elektroakustischer Musik, die auf der Verarbeitung und Manipulation von Alltagsgeräuschen basiert. Verschiedene Elemente des Gebäudes werden mit Schallwandlern in Lautsprecher verwandelt, der Raum selbst wird zum Klangkörper und der Beton zur vibrierenden Membran.
Foto: Antonia Alessia Virginia Beeskow

Gregor Darmans künstlerischer Schwerpunkt liegt im Bereich der elektronischen Musik. Er absolvierte ein Studium an der Robert Schumann Musikhochschule und studiert derzeit an der Kunstakademie Düsseldorf. Darman ist Mitbegründer des Düsseldorfer Labels Candomblé und Teil der Musikprojekte Folie 2, Phaser Boys und LSW (Lifestyle West), die sowohl in Deutschlands als auch international auftraten. Darüber hinaus gehört er dem Kuratorium des Salon des Amateurs an und ist dort Resident DJ.
Conversation Magic widmet sich dem endlosen und komplexer werdende Kontinuum von Sprache und Kommunikation in unserer Gesellschaft. Die einzelnen Arbeiten eint ein gemeinsames Verständnis: die Suche nach zeitbasierten Antworten, die dem Neuen und in der Community entstehenden Ausdrucksformen Raum geben.

Im Zentrum von Dominik Geis’ Arbeit steht der Körper als Bühne und Spiegel sozialer, kultureller und medialer Einschreibungen. Er zeigt, wie Inszenierungen Identität formen, Wahrnehmung prägen und Machtverhältnisse offenlegen. Diese Prozesse übersetzt er in choreografische Found-Footage-Videocollagen, die Bild, Zeit und Klang zu bewegten Dramaturgien verweben. Ästhetik und Analyse verschränken sich im Spiel mit Brüchen und Reibungen.
Die 3D-Videoanimation rhythm ist eine theatrale Inszenierung von Männlichkeit. Dominik Geis erforscht darin die Gesten und Rollenbilder des Männlichen; digital animierten Figuren werden spezifische Gesten und Bewegungen auferlegt, die diese Rollenbilder reflektieren. Ein digitaler Bühnenraum, in dem sich animierte Figuren bewegen, bildet den Rahmen der Inszenierung.

Alexandra Gruebler ist eine in Berlin lebende Komponistin, Produzentin und Performerin elektroakustischer Musik. Vor allem durch das Soloprojekt Baal & Mortimer konzentriert sich ihre künstlerische Praxis auf eine dialogische Interaktion zwischen der Topografie ihrer Stimme und Komponenten wie dem Dudelsack, Psalterium, akustischen Artefakten und der Poetik.
In der Ausstellung zeigt Alexandra Gruebler die Arbeit After The Periphery. After The Periphery ist eine Klanginstallation über himmlische Mechanik, klangliche Abstraktion und Trauer. Im Format eines Audio-Essays und durch experimentelle Partituren erforscht sie die Roche-Grenze – ein Punkt im All, an dem alles auseinanderbricht, was sich zu nahekommt – in Bezug auf die Materialität von Verlust. Das Stück nutzt das Setting im Kinosaal der Kunsthalle Düsseldorf, um einen Zwischenraum aus Vielstimmigkeit, Randbereichen und Membranen klanglich zu kartieren.
Foto: © Marijn Degenaar

In seiner Arbeit untersucht Lukas Heerich Schichten und Schwellen materieller und immaterieller Art, und legt Spannungen zwischen Schutz und Verletzlichkeit, Form und Auflösung frei. Durch das Ziehen unsichtbarer Fäden zwischen Klang, Kunst und architektonischer Intervention löst Heerich Widersprüche nicht auf, sondern schafft Räume, in denen sie miteinander in Resonanz treten können. Sie ermöglichen so Erfahrungen, die zugleich unmittelbar und unergründlich sind.
Foto: © Eva Baales

KOIR (gegründet 2024 von Prof. Ari Benjamin Meyers und seiner Klasse) ist eine vokale, musikalische und körperlich-performative Praxis an der Kunstakademie Düsseldorf. KOIR bearbeitet und singt Stücke aus einem breiten musikalischen Spektrum – von Hildegard von Bingen über Pauline Oliveiros bis hin zu Talking Heads und Kraftwerk.
Mit der Ausstellung tritt KOIR erstmals in die Öffentlichkeit und aktiviert die Kunsthalle Düsseldorf unter dem Titel KONZERT eine Woche lang mit öffentlichen Warm-ups, Proben sowie einem abschließenden Konzert. Im Zentrum des Projekts steht die Frage: „Was kann ein Konzert für uns – für KOIR – sein?“ Neben der Auseinandersetzung mit bestehenden Werken präsentiert KOIR auch drei neu beauftragte Kompositionen, die im Laufe der Woche uraufgeführt werden.
Foto: © ©Ari Benjamin Meyers/KOIR

Die in Düsseldorf lebende Künstlerin Lilli Lake entwickelt ihre Arbeitsweise im Dialog mit Konzepten des sonic feminist materialism.
Ihre multimedialen Arbeiten setzen sich performativ aus Sound, Raum und Skulptur zusammen. In ihren orts- und kontextspezifischen Projekten untersucht sie die Schnittstelle zwischen sichtbaren und nicht sichtbaren Materialien.
Ihre Arbeit Off her stage verortet den Offstage als parallelen Wirkungsraum jenseits des Spektakels. Zwischen Instrumentfragmenten und den durch männliche Narrative geprägten filmischen Codierungen der weiblichen Stimme erklärt sie das Detail zur Methode des Widerstands.
Foto: Ardelle Schneider

Aylin Leclaire schafft mit ihren Arbeiten Narrative, die Machtstrukturen und menschliche Interaktionen untersuchen. Sie benutzt unterschiedlichste Materialien und Medien, um politische, emotionale und räumliche Aspekte von Zuständen darzustellen. Eine Konstante ihrer Arbeiten ist ein holistischer Ansatz. Dafür benutzt sie Sound und Musik und lässt die Betrachter*innen in Orte, Geschichten und Situationen eintauchen.
In der Ausstellung zeigt Aylin Leclaire die raumgreifende Installation Chronotopic Recording, in der sie eine verlassene Laborsituation inszeniert. Die Installation ist Teil einer langfristig angelegten Space-Oper, die sich zwischen Musikfilm, skulpturaler Rauminstallation und interaktier Oper bewegt. Thematisiert werden in verschiedenen Sequenzen Fragen nach kultureller Erinnerung, Intelligenz, Entfremdung, Identität und Verantwortung vor dem Hintergrund einer spekulativen Sci-Fi-Welt. Die Szenerie im Kinosaal wird ergänzt durch eine mehrkanalige Soundinstallation, in der Aylin Leclaire unter anderem mit musikalischen Motiven und Songfragmenten der Oper arbeitet.

Der in Düsseldorf lebende Musiker und Produzent Stefan Schneider widmet sich seit 1994 der elektronischen Musik. Er arbeitete unter anderem mit Katharina Grosse, Dieter Möbius und Susanna Gartmayer zusammen. 2022 konzipierte er in Zusammenarbeit mit Linnea Semmerling (Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute) die Ausstellung Conrad Schnitzler – „Manchmal artet es in Musik aus“ in der Kunsthalle Düsseldorf.
Die Filme Drawing the Line, 2006, und Floating Islands, 2023, eint eine verwandte Erzählstruktur und die tiefe Auseinandersetzung mit den Kreisläufen der Natur. In beiden steht das Beobachten, sei es des heraufziehenden Unwetters am Ararat oder des Kommens und Gehens im Alltag, im Zentrum. Die besondere Musikalität zeigt sich sowohl in der Montage als auch in der Bildsprache. Drawing the Line wird in der Kunsthalle erstmals mit einer eigens dafür komponierten Tonspur präsentiert. Floating Islands lebt von einem vielschichtigen Soundtrack aus Field Recordings, Musik und gesprochenen Texten.
Foto: © Ursula Schulz-Dornburg

Das Duo Gerhard Stäbler und Kunsu Shim ist seit über zehn Jahren jährlich mit einem PerformanceKonzert zu Gast in der Kunsthalle Düsseldorf. Sie gehören zu den international renommierten Vertretern der zeitgenössischen Musik und gründeten in den 1990er-Jahren gemeinsam den EarPort, einen Raum für experimentelle Musik und die Begegnung der Künste, am Duisburger Innenhafen.
Zentrales Motiv des Projekts ÜBERGÄNGE, mit Videos von Taejoong Kim und Musik von Kunsu Shim & Gerhard Stäbler sowie einem PerformanceKonzert, ist ein Aphorismus von Walter Benjamin aus Passagen, Durchgänge, Übergänge (1927–1940), in dem er die „falsche Romantik“ kritisiert, das Außerordentliche im Einzelnen zu suchen, statt im gemeinsamen Prozess und der Geschichte der Menschwerdung. Diese Perspektive auf vermeintlichen Fortschritt durch Vereinzelung und Überhöhung einzelner Bereiche ist Ausgangspunkt für das PerformanceKonzert, das den Kern des Projekts bildet. Werke von Kyungwoo Chun, Taejoong Kim, Anton Lukoszevieze, Arnold Schönberg, Kunsu Shim und Gerhard Stäbler für Streichinstrumente und Video verweben sich mit Taejoong Kims audiovisuellen Arbeiten, die im letzten Jahrzehnt und teils eigens für das PerformanceKonzert entstanden sind.
Foto: © Taejoong Kim, Quartett

Nikolai Szymanski ist freier Künstler, Komponist und Musiker aus Düsseldorf und studierte an der Kunsthochschule für Medien Köln. Als Gründungsmitglied der Band Stabil Elite und mit Solo-Projekten wie AIRCHINA ist er seit über einem Jahrzehnt als Musiker aktiv. In seiner künstlerischen Arbeit nutzt er u.a. Fotografie, Film/ Video, Installation, Text und Klang und beschäftigt sich insbesondere mit Strukturen des filmischen Erzählens und Non-Linearität.
Deep Down ist eine fiktionale Untersuchung der Antarktis. Ausgehend von der Hypothese einer Expedition überlagern sich reale geologische, ökologische und historische Bezüge mit spekulativen Narrativen und inszenierten Korrespondenzen.
Foto: © Luis Nelsen

DECHA ist das musikalische Soloprojekt der multidisziplinären Künstlerin Viktoria Wehrmeister, die in Düsseldorf lebt. Sie begann in den 1990er Jahren als Teil von Klaus Dingers Bandprojekt la! NEU? und gründete 2014 zusammen mit Detlef Weinrich und Jan Wagner TORESCH. Ihre hybriden Kompositionen bewegen sich zwischen Low-Fi- und polyphonen Klangarrangements und ihre Stimme setzt sie spielerisch in hellen bis dunklen Tönen ein und überschreitet so klare geschlechtsspezifische Identitäten.
In der Ausstellung präsentiert Viktoria Wehrmeister ein gemeinsames Musikvideo von Hedda Roman und DECHA, eine Videodokumentation einer DECHA-Performance sowie zwei Musikvideos von und eine Videodokumentation über TORESCH von Jan Wagner.
Foto: © Jan Wagner

Julian Westermann beschäftigt sich in seiner Arbeit mit dem Spannungsfeld zwischen entfremdeter Wildnis und Popkultur. Er arbeitet in unterschiedlichen Medien, von Malerei über Skulptur bis hin zu raumspezifischen Installationen und Aktionen, die sich oftmals an der Grenze zwischen Konzert und Performance bewegen. Dabei nutzt er selbst produzierte Popmusik, um vielschichtige sinnliche Wahrnehmungsebenen zu ermöglichen.
Feathering ist eine sechstägige audiovisuelle performative Installation, in der Julian Westermann die Sehnsucht nach der Verbindung mit einer Natur, die uns ebenso vertraut, wie entfremdet ist, untersucht. Eine filmisch dokumentierte Performance, die ein Kajak aus der Vogelperspektive zeigt, ist einem Auge nachempfunden und gleitet in Endlosschleife über das Wasser. Gleichzeitig entsteht live aus dem Inneren eines im Kinosaal platzierten Zelts heraus eine Klangkomposition, die das Video begleitet. So wie das Auge im Film ein abstrahiertes Wahrnehmungsorgan ist, wird das Zelt zum Organ der Stimme, der Imagination und des unsichtbaren Handelns. Sichtbarkeit und Verborgenheit, Vergangenheit und Gegenwart treten in Beziehung. Zwei zeitliche Ebenen verweben sich zu einem Ritual der multisensorischen Wahrnehmung.
Foto: © Julian Westermann
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