Sonntag, 17. September
ab 18.30 Uhr
im Salon des Amateurs
Eintritt frei
Im Anschluss an die Finissage unserer Ausstellung Die unhintergehbare Verflechtung aller Leben zeigt die Kuratorin Kat Lawinia Gorska ein Screening von Arbeiten aus dem IMAI Projekt Vom Rauschen im Archiv.
In der Videokunst der 80er Jahre war der Frauen*anteil vergleichsweise hoch. Dieser Umstand wurde oft damit erklärt, dass dieses konkrete mediale Umfeld noch nicht von patriarchalen Strukturen durchzogen war und daher als tabula rasa künstlerisch neu besetzt werden konnte. Allerdings setzte der feministische Gebrauch von Video eine bewusste Aneignung, eine Okkupation (Claudia Richarz), des von und für Männer entwickelten Mediums voraus. Die beteiligten Künstler_innen sahen im Video ein besonderes emanzipatorisches Potenzial. In Videoarbeiten wurden gesellschaftliche Anordnungen und konservative Denkmuster gestört. Es wurden verleugnete oder tabuisierte Themen angesprochen, beispielsweise die weibliche* Lust. Ebenso wurden Mythen, wie das vorgebliche Ideal der glücklichen, mittelständischen Kernfamilie oder der eigenhändig erarbeitete Wohlstand dekonstruiert. Das IMAI-Videoprogramm Schrill und Grell gewährt einen Einblick in die Videokunst dieser Jahre.
Kuratorin: Kat Lawinia Gorska
Programm
Rabe Perplexum, Die Welt der Sonderschülerin Heidi S., 1985, 4:16 Min.
Anne-Mie von Kerckhoven, Victoria, 1989, 5 Min.
Ulrike Zimmermann, Venus 220 Volt – Lust im Haushalt, 1991, 12 Min.
Johanne Charlebois & Harold Vasselin, Blockhaus, 1987, 15 Min.
Maria Vedder, Silent Language, 1987, 6 Min.
Brigitte Bühler/Gudrun Gut/Dieter Hormel, Videoclip von Malaria, Your Turn to Run, 1982, 4:24 Min.
Foto: Ulrike Zimmermann, Venus 220 Volt – Lust im Haushalt, 1991 (video still) © Ulrike Zimmermann