Kaspar Stöbe – OFF GRID
Für MUR BRUT 15 gestaltet Kaspar Stöbe die Wand im Parkhaus der Kunsthalle Düsseldorf.
Kaspar Stöbes Auseinandersetzung mit dem spezifischen Kontext des Kunsthallengebäudes als Sammlungsort verschiedener Kulturinstitutionen und der Frage nach der Interaktion zwischen Kunstwerk und seinem Ort der Repräsentanz kulminiert in der Wandinstallation OFF GRID. Die an der MUR-BRUT-Wand installierte Satellitenschüssel sowie weitere an den Außengrenzen des Gebäudes installierte Schüsseln zeigen die imaginative Sphäre an, welche der Künstler in das Gebäude eingespannt hat. Der Mittelpunkt dieser Sphäre – ebenso der Mittelpunkt der Kunsthalle – liegt an der Treppe der zweiten Etage im Ausstellungsbereich der Kunsthalle und wird dort an das weltweite Netz geodätischer Referenzpunkte angebunden. Hierdurch bindet Stöbe, von der Mikroebene der Kunsthallensphäre aus, diesen Präsentationsraum über den Referenzpunkt an den globalen Makrokosmos an.
Stöbe radikalisiert diesen Repräsentationsraum durch einen Eingriff in das in der Kunsthalle zu empfangene GPS-Signal, wodurch die Position der Kunsthalle im Laufe der Ausstellungsdauer verschoben wird. Er übersetzt somit seine imaginative Sphäre in ein Produktionsfeld, welches die Glaubhaftigkeit digitaler Information in einer Post-Truth-Gesellschaft hinterfragt.
Kaspar Stöbe studierte Architektur an der TU Delft und der ETH Zürich. In seinem Düsseldorfer Studio entwickelt er Projekte in verschiedenen Maßstäben und unterschiedlichen transdisziplinären Konstellationen. Sein besonderes Interesse gebührt der von Strukturen geprägten Welt. Diese Strukturen sind Inspiration für Arbeiten im Spannungsfeld von spekulativer, politischer, räumlicher, konzeptioneller und virtueller Logik.
Eröffnung: Freitag, 11. Oktober 2019, 17 Uhr
Parkhaus Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4, 40213 Düsseldorf
Die Ausstellung ist 24 Stunden geöffnet. Laufzeit: 12. Oktober 2019 – 12. Januar 2020